Zusammen leben und lernen

Alle Schülerinnen und Schüler der Kastelbergschule sollen in einer entspannten, stärkenorientierten Atmosphäre lernen und ihre Selbständigkeit und Persönlichkeit entwickeln können. Wir achten auf ein friedvolles, wertschätzendes Miteinander, in dem auch Raum und Zeit für den persönlichen Kontakt ist.

Feedback Kultur

Ehrliches und konstruktives Feedback kann äußerst wertvoll sein. Aber richtiges Feedback geben ist eine Kunst. Wir pflegen von Anfang an eine konstruktive Feedbackkultur. Dabei lernen die Kinder:

  • über sich und andere nachzudenken
  • wie ihr Verhalten sich auf andere auswirkt
  • über Gefühle zu reden
  • sich mit zunehmendem Alter auf einer Sachebene zu bewegen, mit einem Kriterienkatalog als Grundlage
  • Veränderungen in bestimmten Handlungsmustern
  • etwas über Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung
  • ihren persönlichen Handlungsspielraum zu erweitern
  • eine konstruktive Kommunikationskultur

Feedback-Kultur an der Kastelbergschule

Patensystem für neue Schülerinnen und Schüler

Die Kastelbergschule ist eine große Schule mit vielen Besonderheiten, Traditionen, Regeln, Räumen und Menschen. Da kann man sich als Neuankömmling schnell verlieren. Damit dies nicht geschieht, begleiten die Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen den Start ins Schulleben der Erstklässler als Paten. Im Laufe des Schuljahres finden gemeinsame Aktionen statt, wie zum Beispiel: Ausflüge, Besuch der Bücherei, Museumsbesuche, Plätzchen backen in der Adventszeit, Bastelstunden und vieles mehr.

Flüsterkultur

Von der ersten Klasse an (sowie auch in den weiteren Klassenstufen) wird den Kindern die Notwendigkeit des leise Sprechens während Phasen der Partner-, Gruppen-, Wochenplan- oder Freiarbeit deutlich gemacht und dies intensiv eingeübt.

Flüsterkultur an der Kastelbergschule

Ankommenskultur

Die Kinder der Kastelbergschule verbringen viel Zeit mit ihren Lernbegleitern und den pädagogischen Fachkräften. Um den Start in den Tag positiv zu gestalten, pflegen wir eine ritualisierte Ankommenskultur. Schüler haben morgens Zeit in Ruhe anzukommen, um in der Lerngruppe aufgenommen zu werden. Durch Morgenkreise, Begrüßungslieder und vor allem durch die persönliche Begrüßung durch den Lernbegleiter wird den Schülern vermittelt, dass sie willkommen sind und in ihrer Persönlichkeit wahrgenommen werden.

Arbeitsergebnisse präsentieren und wertschätzen

Von Beginn an achten wir darauf, dass die Kinder in verschiedenen Sozialformen arbeiten. Dadurch schulen wir die Selbstständigkeit, das soziale Miteinander, die Fähigkeit Vorstellungen und Wünsche in einen Arbeitsprozess einzubringen und die Ergebnisse angemessen zu präsentieren. Wichtige Kriterien bei der Präsentation von Arbeitsergebnissen aus Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit sind für uns:

  • Beim Vortrag laut und deutlich zu sprechen, dass Zuhörer den Inhalt verstehen können.
  • Auch die Körperhaltung wird mit den Kindern thematisiert.
  • Bei der Plakatgestaltung lernen die Schülerinnen und Schüler, dass die Texte deutlich und groß geschrieben werden und Bilder oder Fotos sichtbar platziert werden.
  • Jeder Präsentationsvortrag erhält eine Rückmeldung durch die Mitschüler. Dabei wird auf wertschätzende Anerkennung der Leistungen als auch auf konstruktive fachliche Anregungen geachtet.

Ergebnisse präsentieren

Klassenrat

Der Klassenrat findet einmal pro Woche einstündig statt. Er dient der Klasse als Forum für ihre Anliegen: Vorschläge, Ideen und Wünsche, Probleme, Konflikte und Lösungen sowie Lob und positive Erfahrungen stehen in einem ausgeglichenen Verhältnis. Allein die Klasse entscheidet, was ihr wichtig ist. Jedes Anliegen der Schüler ist es wert, im Klassenrat besprochen zu werden – sonst würden sie es nicht einbringen. Wenn die Schüler einmal keine Themen für den Klassenrat haben, fällt die Sitzung nicht aus. Die Zeit wird stattdessen für Rückmelde-Runden oder für Trainings zum Klassenrat genutzt. Als Vorbereitung zum Klassenrat werden Kommunikationsregeln eingeführt, trainiert und auf deren Umsetzung geachtet. Auf dieser Basis lernen die Kinder, konstruktive Kritik an Mitschülern zu üben.

Gesprächsregeln

Die Kinder lernen von Beginn an, dass Regeln für eine gelingende Kommunikation nötig sind und gelernt werden müssen. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern werden Gesprächsregeln entwickelt und geübt, diese situationsgemäß einzusetzen. Dabei lernen die Schülerinnen und Schüler:

  • einander zuzuhören
  • nur zu reden, wenn sie dran sind
  • sich zu melden, wenn sie etwas sagen wollen
  • leise zu sein, wenn andere reden
  • anderen nicht ins Wort zu fallen
  • in Partner-/Gruppenarbeit, in Erzählkreisen oder im Klassenrat Gesprächsregeln einzuhalten sowie Kommunikation anzuleiten und zu reflektieren
  • die Meinung anderer zu akzeptieren und niemanden auszulachen
  • laut und deutlich zu sprechen
  • in Arbeitsphasen zu flüstern, damit die anderen nicht gestört werden

Helferprinzip

Es ist uns wichtig, dass sich unsere Schüler von Anfang an gegenseitig helfen. An die Kastelbergschule kommen viele Kinder, jedes mit besonderen Stärken, die es im Umgang mit anderen im Unterricht, in der Freizeit oder im Projekt zeigen und nutzen kann, um anderen zu helfen. Unterschiedlichkeit begreifen wir als Chance für den Lernprozess. Gegenseitiges Helfen und Unterstützen stärkt das Miteinander und baut Vertrauen auf.

Des Weiteren gibt es viele Schulsituationen, in denen ein Kind schneller versteht als das andere. Dann den anderen zu erklären und unter die Arme zu greifen, tut dem sozialen Miteinander gut, dem gegenseitigen Vertrauen und der Freundschaft. Dem Kind, welches hilft, schenkt es darüber hinaus Bestätigung und Selbstvertrauen.

Ruhe- und Aufräumritual

Jede Lerngruppe pflegt Rituale, die den Tag strukturieren und den Kindern Halt und Verlässlichkeit geben. Diese Rituale können von Lerngruppe zu Lerngruppe etwas variieren. Es kann sich dabei um den Ton einer Klangschale, eines Glockenspiels, um ein rhythmisches (Mit-)Klatschen oder ein besonderes Lied handeln, das den Schülern bedeutet, dass eine Unterrichtsphase zu Ende geht, die Plätze aufgeräumt werden sollen und die Aufmerksamkeit von der Arbeit mit dem Material oder mit dem Mitschüler hin zur Lehrperson gelenkt werden soll. Diese Rituale erübrigen überflüssige Worte, rhythmisieren den Unterricht und schaffen durch ihren immer wiederkehrenden Ablauf Vertrauen.

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