Das Motto, das sich die Realschülerinnen und -schüler der GMS Kastelbergschule für ihre Hoodies ausgesucht haben, ist so treffend für diesen besonderen Jahrgang wie das diesjährige Rahmenthema „Herausforderung Digitalisierung“. Trotz Lockdown, trotz der Herausforderung, die der Online-Unterricht für alle bedeutete, trotz aller Unsicherheiten und Ängste – die Schülerinnen und Schüler haben die Katastrophe gemeistert und verlassen die Schule gestärkt und selbstbewusst, um einen neuen Lebensabschnitt in Angriff zu nehmen. Leider wird es keine Abschlussfeier in gewohntem Rahmen geben. Aber auch dafür findet sich eine Alternative.
Eine Schülerin hat Eindrücke und Meinungen ihres Jahrgangs gesammelt: Ich bin Lea, 16 Jahre alt. Ich bin eine der Abschluss-Schülerinnen 2020 – dem Jahr mit Covid-19. Wir haben noch einmal zurückgeblickt und uns gefragt, wie wir uns unser Abschlussjahr eigentlich vorgestellt hatten und wie es sich dann durch Corona gestaltete.
Die meisten von uns dachten, es wird ein normales Schuljahr nur eben mit mehr Lernen, mehr Druck und einer Abschlussfeier. Als die Schule dann geschlossen wurde, gerieten viele erst einmal in Panik und wussten nicht, wie es jetzt weitergeht und wie der ganze Unterrichtsstoff nun noch gelernt werden soll. Zu dieser Zeit war es ja völlig unklar, wie sich die nächsten Wochen und Monate entwickeln würden. Auch fehlten uns noch Themen, die wir noch nicht gelernt hatten, die aber ein sicherer Bestandteil der Prüfung sein würden. Doch die Lehrerinnen und Lehrer, „haben das gut geregelt“, wie meine Mitschülerin dies ausdrückte. Sie schickten uns regelmäßig neue Aufgaben, die wir dann bearbeiteten, zurückschickten, die dann kontrolliert, korrigiert und wieder an uns gesendet wurden. Dadurch gab es ein persönliches Feedback. Viele fanden, dass die Coronapause gar nicht so schlecht für das Lernen war, da uns durch das Homeschooling der Druck und der Stress genommen wurden. Es war möglich, sich fokussierter und im eigenen Tempo auf die Hauptfächer zu konzentrieren und selbst zu entscheiden, welches Thema wann, wie lange bearbeitet wird. Natürlich war es manchmal schwer, jeden Tag genügend Motivation aufzubringen, sich an den Schreibtisch zu setzen und mehrere Stunden zu lernen. Manchen gelang dies besser als anderen. Gewöhnungsbedürftig waren auch die Videokonferenzen und die Telefonate mit den Lehrerinnen und Lehrern. Gerade, wenn wir uns ein neues Thema erschließen mussten, hätten wir gerne ‚normalen‘ Unterricht gehabt, mit einer Lehrkraft aus Fleisch und Blut. Es war auch nicht gerade leicht, ein neues Thema zu erlernen, ohne die Lehrerin oder den Lehrer direkt da zu haben. Bei der gründlichen Vorbereitung hat uns dann letztlich die Verschiebung der Prüfungstermine geholfen. Dadurch hatten wir mehr Zeit und das war gut.